3. Etappe: Zentralafrika (Frühjahr 2011)

Togo - Benin - Nigeria - Kamerun

04. 02. - 03. 03. 2011

Karten: "Reise know how –Westafrika und Kamerun - Gabun" - Trotz neuer Auflage (2007) z.T. falsch oder unvollständig.

Kamerunführer: "Kamerun Reise Know-How" - Ziemlich überholungsbedürftig.

Ich möchte hier ausdrücklich feststellen, dass alle Angaben für Februar 2011 gemacht sind, alles kann sich sehr schnell ändern. Auch wir hatten Bauchweh beim Gedanken an Nigeria und was alles berichtet wurde in Foren und den Warnungen des Auswärtigen Amtes. Es gilt auch nur für die von uns bereiste Strecke, wie es im Süden ist wissen wir nicht. Auch Straßen- und Pistenzustände ändern sich z.B. bei Regen wahrscheinlich recht schnell.

Nachtrag Mitte Mai 2011: Nach den Wahlen ist im Gebiet um Jos und Bauchi der Teufel los - Moslems gegen Christen und umgekehrt.

Manfred Schroth

Olaf Lobenstein

Toyota HZJ 75

04. 02. 2011 Freitag

Früh morgens nach München und über Brüssel nach Lomé. Bekannte von uns sind bereits dort und machen Zwischenstation auf einer Westafrikarunde. Entsprechend lang wird der Abend bei Alice, wo wir unser Auto geparkt hatten.

Nebenbei gab es Reiseinformationen wie: unterwegs kein Visa mehr für Ghana, für Deutsche nur noch in Berlin erhältlich, kein Visa mehr für Benin an der Grenze, d.h. man muß es spätestens hier in Lomé besorgen.

05. 02. 2011

Wir müssen das Auto kaum auspacken, die Folie hat sich nach dem zweiten Jahr in Gebrauch durch die hohe UV Strahlung fast aufgelöst bzw. zerbröckelt. Batterie laden, Auto einpacken und ab in die Stadt zum Einkaufen, Versicherung besorgen, Geld wechseln, nach wie vor 650 Francs (CFA) je Euro und abends Essen beim Franzosen im "Le Triskell". Dieses Jahr funktioniert das Handy  in Togo.

06. 02. 2011 Benin

Abfahrt Richtung Benin. Grenzabfertigung für Aus- und Einreise knapp eine Stunde ohne jegliche Probleme. Weiterfahrt nach Abomey über Cotoneau – die Direktverbindung lt. Karte von Ouidah aus gibt es nicht (?). Verblüffend für uns auch jetzt noch, wieviele Personen auf ein Moped passen. Die Strasse von Cotoneau aus ist schlecht. Bei der Einfahrt nach Abomey zerschlägt es eine Kiste auf dem Dach, die angegebenen 2.50m Höhe an der Höhenbegrenzung werden durch die durchhängende Stange mit nach unten herausschauender Schraube auf 2.40m eingeschränkt, das geht ja gut los. Bei „Chez Monique“ übernachten wir wie letztes Jahr. Das Handy funktioniert auch in Benin.

07. 02. 2011 Benin

Mit dem Führer vom letzten Jahr besichtigen wir den Königspalast von Abomey. Die Besichtigung ist lohnenswert auf Grund der ausgestellten Exponate, vor allem der Herrscherthron auf den Schädeln von Feinden, aber leider ist Fotografierverbot im ganzen Palastbezirk. Dann auf den Fetischmarkt, gruselig mit den vielen toten Tieren bzw. Tierteilen wie Affenköpfen, für mich völlig unerklärlich was damit getan werden soll/muß  um irgend etwas zu bewirken oder Kenntnisse zu erlangen. Voodoo halt.

Wir sind auf guter Strasse bis Parakou gefahren, dann wird die Strasse wieder schlecht (viele grosse Schlaglöcher) und wir fahren dann bald in den Busch.

08. 02. 2011 Benin - Nigeria

Weiter Richtung Nikki, ab Ndali nach Osten auf Piste. Das Carnet wird in Nikki abgestempelt, der Rest wird in Tschikandou-Benin erledigt. Auch die Einreise in Tschikandou-Nigeria erfolgt völlig korrekt und alles ist in knapp 2 Stunden erledigt, inklusiv Überprüfung von Impfungen und Geldtausch. Dieser natürlich „schwarz“, es gibt keine Bank, daher auch kein allzu guter Kurs. 1 Euro = 160 Naira gegenüber dem theoretischen Kurs von 200 Naira.

Neue Teerstrasse bis Kosubosu, dann links ab in Richtung Kaiama und Wawa. Nur ein Posten der uns mit „hello“ durchwinkt. Kurz vor Gwasero in den Busch, wir haben für heute von der schlechten aber trockenen Piste ab Kosubosu genug. Viele kleine Fliegen stören bis Sonnenuntergang, aber unter dem Mückenschutz ist es auszuhalten.

Das Handy funktioniert auch in Nigeria.

09. 02. 2011 Nigeria

Gwasero Polizeikontrolle – Hello,welcom,ok-. Dann Gesundheitskontrolle d.h. Kontrolle des Impfpasses mitten im Busch, aber mit den bereits vorgefertigten fiches kein Problem.  Wen dieser Posten eigentlich kontrollieren soll bleibt uns rätselhaft, so viele Touris kommen sicher nicht vorbei. Die Piste ist sehr schlecht, dort wo sie geteert war nämlich ab Kaima noch übler – Löcher mit Asphalt dazwischen. In den Dörfern haben wir viel Spass mit den Bewohnern, wir werden überall freundlichst begrüsst und sind genauso für sie die Attraktion wie diese es für uns sind. Tolle Pflanzen, evt. Pilze um einen Baum sind einen Fotostopp wert. In Wawa besuchen wir den Markt und erfreuen uns der unwahrscheinlich bunt gekleideten Fulbefrauen und dem insgesamt für uns chaotisch erscheinendem Treiben.

Ab Wawa wieder schlechte, ab New Bussa dann frisch gerichtete gute Strasse am Nigerdamm entlang. Nachtplätze sind rar, da hier fast alles Gelände entlang der Straße bewohnt ist. Nach unseren bisherigen guten Erfahrungen hier in Nigeria, die Leute und alle Posten sind sehr freundlich, nehmen wir ein kleine Piste und übernachten 100 m entfernt der Hauptstrasse.    

Die Temperaturen sind angenehm, max. 30°C

10. 02. 2011 Nigeria

Bis Mokwa auf guter Strasse, bis Bida mit kurzen Abschnitten ebenfalls gute Strasse. Olaf betätigt sich auf einer Brücke als „Kinderfänger“ mit dem zeigen von Filmabschnitten. Es ist schon erstaunlich wie uns die Kinder sofort beim Anhalten umringen und fotografiert werden wollen, um sich dann unter grossem Geschrei auf dem Bildschirm zu erkennen.

Auch von Bida nach Abuja ist die Strasse gut, von der chaotischen und abgasgeschwängerten Luft bei der Durchfahrt durch Suleja mal abgesehen. Die Karte stimmt hier um Abuja nur teilweise. Es gibt ab Madalla eine nördliche Umfahrung von Abuja, aber auch von Gwagwalada eine neue Autobahn über den Flughafen.

Man muß zuerst ziemlich weit nach Süden und dann nach Osten. Wir fanden „Hope Eden“, eine von Annegret einer Deutschen mit Ihrem nigerianischen Mann geführten Missions- und Schulstation nahe Kuje. Sie freuen sich über Gäste, die sie in einigen Gästehäusern (nach Voranfrage) bewirten können. (Koordinaten: 8´50.900 N / 7´18.600 O) Hier ist es schön warm, es hat um 22 Uhr noch 30°C.

11. 02. 2011 Nigeria

Auf der im Bau befindlichen 12 spurigen !!! Autobahn im Stau nach Abuja, ohne Halt oder Probleme dank google earth Karte durch die Stadt in Richtung Kefi – Jos. Hinter Kefi biegt eine Strasse nach Norden nach Kaduna ab, dann nach ca. 60km nach Osten Richtung Jos (die Strasse ist nicht in der Karte eingetragen).  Gute Strasse, gute Abkürzung, kaum Verkehr. Kein Problem durch Jos in Richtung Bauchi und dann zum Yankari Park. Strasse gut. Aber eines haben wir bisher festgestellt, die Versorgung mit Diesel ist schwierig, warum wissen wir nicht, Nigeria ist schliesslich ein Ölförderland. Es gibt unzählige Tankstellen, davon sind aber nur ca. 20% in Betrieb und davon haben vielleicht 10% Diesel.

70 km sind es bis in den Park von der Hauptstrasse aus, 5200 Nairas als Eintritt, Fotoapparate Gebühr und Standgebühr nur zum zum Übernachten ist ganz schön happig, aber wir haben keinen anderen Übernachtungsplatz gefunden, das Land ist sehr bewohnt.

12. 02. 2011 Nigeria

Kampf mit dem Pavian, er will unser Frühstück und springt uns sogar vom Autodach aus an. Ich schätze gute 40kg mit grossen Zähnen, es ist mir nicht wohl dabei. Das Bad im 36°C warmen Quellwasser versöhnt dann wieder.

In Gombe müssen wir Geld tauschen. Nachfrage auf der Strasse nach einer Bank. No problem- zwei Jungen schwingen sich aufs Moped und bringen uns auf dem Markt zum Geldwechsler in irgendeinem Hinterhof. Auch hier keinerlei Angstgefühl, alle sind nur freundlich. Bester Wechselkurs überhaupt, 190 Nairas/Euro. Bei bis zu 40°C fahren wir heute bis auf einen Berg zwischen Biu und Garkida zum Übernachten, wie schon mehrfach gesagt, die Rastplätze sind rar. Auch hier bei Biu ist die Karte verwirrend. Da es so gut wie keine Ortsschilder oder Strassen Hinweisschilder gibt, wird die Orientierung z.T. schwierig, auch weil die heutigen Flächenausmasse der Orte auf den Karten nicht berücksichtigt sind.

13. 02. 2011 Nigeria - Kamerun

Um 7 Uhr bei 23°C Begrüssung durch einen Moslem der im nahen 100 Seelen Dorf wohnt: „Good morning, thank you for visiting our little town.“ Man sagt, Nigeria sei gefährlich.

Landschaftlich wird es interessanter, es wird bergiger, bisher waren wir die fast 1500km durch Nigeria fast immer durch ebenes lichtes Wald- der Steppengelände gefahren, Sahelzone eben. Auch bis Mubi ist die Strasse gut. Viele Posten bis zur Grenze, alle freundlich. Die Ausreise erfolgt korrekt, dass der Impfpass nochmals kontrolliert wird ist ja nur spassig, Einreise Kamerun völlig easy, das Ganze dauert eineinhalb Stunden. Geldwechsel direkt im fantastischen Zollbüro 1 Euro = 620 CFP, (offiziell 650 CFP) es sind andere Francs als in Westafrika. Mittagstemperatur jetzt bei 40°C.

Kamerunische Grenzstation:

Dann kommen wir zur „Touristenhauptstrasse“ nach Rhumsiki. Auffallend die Sauberkeit der Dörfer, aber auch das „cadeaux“ Gerufe der Kinder. Das hatten wir in Nigeria nicht ein einziges Mal, hier in Kamerun aber auch nur in den bekannten Touristenorten.

Im Campement von Rhumsiki auf 1100m Höhe suchen wir uns einen Platz mit fantastischer Aussicht, wir sind die einzigen Touris.

14. 02. 2011 Kamerun - Mandara Berge - Rhumsiki

6 Uhr aufstehen, 7 Uhr Abmarsch zu den Felsnadeln. Diese sind das erstarrte Basaltmaterial aus den Vulkanschloten, deren äussere Hülle wegerodiert ist, ähnlich wie im Hoggar. Nach anstrengendem Ab und Auf in der Sonne sind wir gegen 10 Uhr wieder im Campement, es war zumindest für mich bei Temperaturen um 35°C im Schatten genug.

Vor dem Mittagessen besuchen wir noch das „Krabbenorakel“. Na ja, man muß es erlebt haben, wenn man hier ist.

Mittagessen mit tollem Reis- und Maismehl Brot, extra für uns bereits am Morgen bestellt.

Baden im Pool mit einer solchen Aussicht, man glaubt es kaum.

Unser Führer ist nett und hat noch eine Überraschung für uns. Wir besuchen einen Metallgiesser, nicht die übliche Tour nach  Amsa sondern direkt beim Dorf. Er kann Ihn überreden für uns einen Guss in der Technik „Wachsausschmelzverfahren mit verlorener Form“ zu machen. Zwei Stunden aufregenden Mitfieberns, ob der Guss gelingt, folgen. Die Wachsform, ein Schaf ist fertig und eingepackt in Lehm. Diese Lehmform hat eine Öffnung auf die Messing und Kupferstücke gelegt werden und dann mit einer Schale aus Ton zusammengehalten und verschlossen werden.

Im Ofen wird mittels Holzkohle und einem Ventilator, angetrieben über ein Fahrrad Rad, Feuer gemacht, und die Gussform hineingestellt. Durch Flötenspiel werden die Götter gebeten den Guss gut werden zu lassen. Nach fast zwei Stunden wird die Form entnommen, in Wasser abgekühlt und zerschlagen. Leider ist das Werk nicht gut, es hat Material gefehlt und war auch nicht lange genug im Feuer. Trotzdem war es eine beeindruckende Vorführung dieser alten sehr aufwendigen Technik, und ich erfreue mich an diesem Schafskopf mit surrealistischem Körper, dessen Entstehen ich miterleben durfte.

15. 02. 2011 Kamerun - Mandara Berge

Durch die tolle Landschaft der Mandara Berge Weiterfahrt Richtung Mokolo. Entgegen der Karte im Führer kein direktes Anfahren nach Wanday möglich. Kurz vor Mokolo Abzweig auf gut ausgebaute Piste in das Tal von Wanday und Tourou. Sehr schöne Gehöfte mit Rundhütten und Zipfelmützendächern aus Gras. Besuch eines Marktes auf dem es fast ausschliesslich Hirsebier zu kaufen gab, lt. Olaf leicht säuerlich aber sehr erfrischend. Natürlich waren wir die Attraktion auf dem Markt. Auf der Strasse trafen wir eine Frau mit Kalebasse als Kopfbedeckung wie sie die Frauen aus Tourou tragen. Es gibt hier im Tal fast in jedem Dorf eine andere Ethnie. Hinter Tourou ist der für Autos befahrbare Weg oben auf einem Berg zu Ende. Dieser Abstecher ist sicher einer der Höhepunkte unserer Tour, tolle Gehöfte in phantastischer Landschaft. Absolut sehenswert, sehr gute Piste.

Also zurück nach Mokolo, über den Kozapass, und hinter dem Dorf Koza ins Gelände zum Übernachten.

16. 02. 2011 Mandara Berge

Am Ortsbeginn in Mora biegt eine schlechte, steile Piste nach Oudjilla ab. Wir haben keine Lust uns in den Palast des Dorfoberhauptes führen zu lassen, sondern fühlen uns auf dem Markt recht wohl. So wie wir die Einheimischen betrachten, sind auch wir für diese eine Attraktion, allzu viele Touristen kommen wohl doch nicht hierher.

Die Teerstrasse Mora – Maroua ist schlecht. In Maroua im „Relais de la Port Mayo“ gibt es gutes Essen und in sehr entspannter Atmosphäre dazu ein grosses Angebot an Handwerkskunst-Kunstgegenständen wo ich auch unter anderem eine sog. Mumie kaufe. Hinter dem Flughafen Maroua fahren wir ab auf einer Piste zum Übernachten aufs freie Feld. Um 19 Uhr hat es noch immer 33°C.

17. 02. 2011 Alantika Berge

Heute haben wir ein langes Stück Strasse vor uns, 280km und zusätzlich 130km Piste. Die Strasse ist gut (übrigens durchgängig bis Ngaoundéré). Unterwegs sehen wir bei einer Ziegelbrennerei zu. Die geformten Ziegel werden luftgetrocknet, dann werden sie zu einem Hausförmigen Brennofen aufgeschichtet, darin mehrere Feuer entzündet und dann dieses „Haus“ aus inzwischen gebrannten Ziegeln wieder abgetragen. Auffällig ist der sehr spärliche LKW Verkehr hier im Norden.

Abzweig nach Poli und in die Alantika Berge. Bis Finyole gute Piste, dann stimmt die Karte nicht mehr. Chinesen bauen eine neue Piste nach Wangay. Diese führt über Voko direkt nach Westen zu einer grossen Brücke über den Faro. In Wangay bekommen wir keinen vernünftigen Übernachtungsplatz im Dorf (es gibt wohl keinen), so fahren wir ein Stück weiter bis auf ein Feld.

Temperatur bis 42°C.

18. 02. 2011 Richtung Osten - Boubandjida Park

Um sieben beim Aufstehen sind wir umringt von Einheimischen, die so was wie unser Auto wohl zum ersten Mal sehen, könnte man glauben. Da es bereits recht warm ist, beschliessen wir nicht zu wandern, sondern fahren die dreieinhalb Stunden zurück zur Hauptstrasse. Tanken wäre nun angesagt, auf der Karte sind auch Tankstellen eingetragen, nur in Wirklichkeit ist nichts davon zu sehen.

In Guidjiba am Abzweig nach Osten Richtung „Parc National de Bouba Ndjida“ tanken wir dann aus Kanistern am „Spritstand“. Nachmittags sind wir dann am Camp “Du Grand Capitaine“. Leider ausser Betrieb. Wir bleiben aber trotzdem dort, sogar ein Abendessen in Form eines „Capitaine“ wird uns von den noch dort wohnenden Leuten avisiert.

Es lohnt sich dort hinzufahren, denn Mittagessen mit Antilopen im und am Fuss hat man auch nicht alle Tage und das anschliessende Bad im Fluss ist sehr erfrischend bei 42°C um 15 Uhr. Um 19 Uhr, so hatten wir das Abendessen bestellt, kommt ein guide, der uns die beste Stelle zeigen soll, wo wir den „Capitaine“ d.h. unser Abendessen angeln könnten (so haben wir das verstanden). Wir verzichten aufs Angeln und verpflegen uns aus den Vorräten.

In Guidjiba am Abzweig nach Osten Richtung „Parc National de Bouba Ndjida“ tanken wir dann aus Kanistern am „Spritstand“. Nachmittags sind wir dann am Camp “Du Grand Capitaine“. Leider ausser Betrieb. Wir bleiben aber trotzdem dort, sogar ein Abendessen in Form eines „Capitaine“ wird uns von den noch dort wohnenden Leuten avisiert.

Es lohnt sich, dort hinzufahren, denn Mittagessen mit Antilopen im und am Fluss hat man auch nicht alle Tage und das anschliessende Bad im Fluss ist sehr erfrischend bei 42°C um 15 Uhr. Um 19 Uhr, so hatten wir das Abendessen bestellt, kommt ein guide, der uns die beste Stelle zeigen soll, wo wir den „Capitaine“ d.h. unser Abendessen angeln könnten (so haben wir das verstanden). Wir verzichten aufs Angeln und verpflegen uns aus den Vorräten.

19. 02. 2011 Boubandjida Park

Weiterfahrt über Tchorillé, dort ist alles was man so braucht, Gemüse, Brot und sogar Geld auf der Post erhältlich.. Durch viele Dörfer mit Pumpbrunnen, an denen uns die Fulbemädchen in ihren tollen Kleidern begeistern.

Wir fahren weiter Richtung Osten bis Managna (ca.10km vor Parkeintritt) um ca. 120Mio. Jahre alte Saurierspuren anzusehen. Toll, der eineinhalb Stunden Abstecher hat sich gelohnt. Viele verschiedene Saurier sind hier durch das Flussbett, oder was es damals war, gelaufen und haben Abdrücke hinterlassen, welche jetzt wieder nach einer gewissen Verwitterung der Oberfläche ans Tageslicht kommen.

Der Parkeintritt in Koum kostet für uns 2 Personen, 1 Auto und Fotoapparate 50.- Euro. Auf der Fahrt bis ins Camp sehen wir schon einige Tiere, hauptsächlich Antilopen. Es ist beim Camp verboten zu campen d.h. im Auto zu übernachten, so müssen wir eine Rundhütte nehmen. Es sind einige Gäste da, auch ein deutsches Ehepaar mit Kindern aus Yaounde, die vor Ihrer Heimreise nach fünf Jahren auch noch mal was vom Land sehen wollen

20. 02. 2011 Boubandjida

6 Uhr aufstehen, 7.15 Abfahrt bei 16°C mit guide (ohne geht nicht) zum Tiere ansehen. Wir sehen viele Antilopen und eine kleine Elefantenherde. Nachmittags noch mal los, 3 kleine Elefantenherden. Es ist nicht so aufregend wie im Pendjari Park. Das deutsche Ehepaar erzählt uns, dass Ihnen bei ihrem Weihnachtsbesuch ein Löwe auf den Kühler gesprungen sei, ein anderer Gast zeigt Bilder vom Vorabend von Löwen auf der Piste. Haben wir halt Pech gehabt.

21. 02. 2011 Richtung Süden

Zurück bis hinter Koum, dann geht es auf guter Piste nach Süden nach Ndok und Vogzom. Ab hier bis ca. 12 km vor Ngaoundéré gute neue Strasse, die nicht in der Karte verzeichnet ist. Man ist dann bereits in den Vororten von Ngaoundéré, die Orte sind flächenmässig viel grösser als auf der Karte. Am Flughafen vorbei umfahren wir die Stadt nach Westen und schlagen uns bald in den Busch. Wir wollen nicht auf der Hauptroute über Meiganga fahren, da das 200km weiter ist, und lt. Aussagen von Anderen auch nur Piste sei.

22. 02. 2011 Richtung Süden

In Likok Richtung Süden auf ziemlich rauher Gebirgspiste, die nur zwischen Ngaoundal und Tibati besser wird, z.T. Teer. Dann wieder schlechte Piste, obwohl das ja die Hauptverbindung zwischen Süd- und Nordkamerun ist. Übernachtung im Busch, fast die ganze Nacht Regen - unser erster nebenbei bemerkt - überall funktioniert das Handy.

23. 02. 2011 Richtung Süden

In Banyo Suk Besuch, hier ist es wirklich ursprünglich, als Tourist fällt man auf. Die Menschen sind ungeheuer freundlich, keinerlei Anmache oder Betteln. Mittags in Mayo Darlé Markt, schön, Afrika pur. Die Piste ist beschissen und wurde durch den Regen auch nicht besser, man sieht durch die Pfützen allerdings die Löcher besser. Hinter Bankim übernachten wir in einer Kiesgrube. In 5,5 Stunden reine Fahrzeit haben wir immerhin 150 km geschafft, es geht nicht schneller, es ist kaum Verkehr, die Temperaturen liegen so bei 25°C, immerhin fahren wir bis auf 1350m hoch hinauf.

24. 02. 2011 Foumban

Weiterfahrt bis Mittags nach Foumban auf übler Piste. Foumban hat ca. 55 000 EW. und ist Sitz des Sultans der seit 1992 als 19. Herrscher der Bamoun Dynastie hofhält, und von der Bevölkerung verehrt wird. Der Besuch des Palastmuseums lohnt sich. Marktbesuch, wobei uns auffällt, dass die Menschen hier längst nicht so fröhlich sind wie anderswo bisher. Natürlich kaufen wir auch hier einige schöne Figuren, man wird regelrecht überschwemmt davon. Irgendwo im Busch übernachten wir bei ziemlicher Luftfeuchtigkeit und nur noch 20°C am Abend.

25. 02. 2011 Ringroad

Wir sind auf einer falschen Piste und versuchen, auf die Ringroad zu finden. (Vergiss die Karten) An einer Buschschule unter Bäumen, das Schulhaus ist zusammengestürzt und wird nicht repariert, werden wir mit viel Hallo begrüsst.

Auf der Ringroad treffen wir dann Österreicher mit Fahrrad, sie wollen ebenfalls die Ringroad fahren. Diese Piste ist im grossen und ganzen saumässig, riesige Löcher mit fech-fech oder Steinpassagen, aber fast komplett bewohnt, man fährt im Prinzip von Dorf zu Dorf.

In Kumbo mit seiner großen Kathedrale essen wir in einem Strassenrestaurant afrikanisch, d.h. aus Warmhaltebehältern zu Mittag. Es hat uns nicht geschadet, aber wir dürfen nicht übermütig werden. Bei Ndu in über 2000m Höhe fahren wir durch Teeplantagen, in Mbot besichtigen wir die Chefferie, als Führer haben wir den Chef selbst der Herr über 6000 Seelen ist. Nett ist, dass er seinen „Gemeinderat“ für uns zum fotografieren antreten lässt. Der grösste Gegensatz zeigt sich dann, als er auf seinem Thronsessel fotografiert werden will und anschliessend seine 6 Computer im Büro zeigt, das sind eben afrikanische Gegensätze.

In einem Eukalyptuswäldchen (1650m hoch) übernachten wir auf einem Weg, Übernachtungsplätze sind schwierig zu finden, auch gibt es keine Campments in den bis 60 000 EW. grossen Ansiedlungen, eigentliche Städte nach unserem Verständnis sind es nicht. In 6 Stunden Fahrzeit haben wir gerade mal 135 km geschafft, wenn auch mit Pässen bis auf 2250m Höhe hinauf.

26. 02. 2011 Ringroad

8 Uhr , 12°C (wir sind im Gebirge)

Schlechte Piste aber tolle Landschaft. Unterwegs sehen wir ganze Wiesen voller Pilze aus Stein. Das sind die Behausungen von Termiten.

See von Nyos – dorthinauf führt eine völlig neue asphaltierte Strasse. Der See wurde durch das aufsteigen einer Blase aus Methangas berühmt berüchtigt, es kamen 1986 über 1500 Menschen um. Heute wird das Gas über ein Rohr als Fontäne abgeblasen.

Es ist immer wieder erstaunlich wie freundlich die Menschen hier sind. Wir fahren um eine Kurve, es kommen uns Frauen entgegen und fangen an zu singen und zu tanzen und wir dürfen fotografieren. Gleiches gilt auch in Dörfern.

Mangels besserem Übernachtungsplatz campen wir heute mitten auf einem Schulhof, natürlich mit Erlaubnis des Ortsvorstehers, so stellt er sich zumindest vor. Nebenbei, die Verständigung funktioniert überall ausgesprochen gut in Englisch, ich wäre froh ich würde es so gut wie viele Afrikaner beherrschen.

27.02. 2011 Ringroad

Vor Bamenda wollen wir noch zur Bafut-Cheferie. Wir fahren gerade mal .in den Hof, da steht schon einer und will Geld, parken, Eintritt, fotografieren so um die 20 Euro –. Wir verzichten und setzen uns auf den Markt – auch hier taucht einer auf und will Geld fürs fotografieren – wo sind wir eigentlich, der Tourismus hat uns offenbar wieder. Natürlich zahlen wir nicht, aber so macht es keinen Spass. Über Bamenda nach Bafoussam (1400m hoch), einer räudigen, dreckigen Stadt. Autowäsche, dann in eine Hotelanlage auf den Hof (Residence Saré Hotel). Zuerst kein Wasser, dann fällt der Strom aus daher auch kein Essen und dann läuft ein lautes, stinkendes Dieselaggregat an, für wen auch immer.

28. 02. 2011 Ekom Wasserfälle - Douala

Unsere Reise geht zu Ende, auch haben wir genug gesehen, so dass wir nur noch zu den Ekom Wasserfällen fahren. Schön, auch das Cafe dort mit einem tollen Garten.

Wir fahren dann direkt nach Douala zu Leo, wo das Auto geparkt wird. Wir sind in den Tropen, um 23 Uhr hat es noch 28,5° C, und Nachts regnet es das zweite Mal in den knapp 4 Wochen, Glück gehabt..

Wir sind diesmal 5300 km gefahren, der alte Toyo hat keinerlei Zicken gemacht.

01. 03. 2011 Douala

Auto aufräumen, saubermachen und Abends ins Seemannsheim unter deutscher Leitung, dem Treffpunkt aller Ausländer in Douala. Endlich mal wieder ausgiebig duschen und gut zu Abend Essen.

02. 03. 2011 Douala

Wir hängen den ganzen Tag rum, unser Flug geht erst am nächsten frühen Morgen.

Ein norwegischer Schiffsoffizier, der zeitweise mit seiner einheimischen Frau im Seemannsheim wohnt, rät uns von einem Besuch der Stadt ab, es sei weder interessant und ums Seemannsheim herum teilweise gefährlich.

03. 03. 2011 Heimflug

Pünktlicher Abflug um 1.00 Uhr, wir hatten keinerlei Probleme mit unseren Mitbringseln beim Zoll, die werden gar nicht beachtet und Nachmittags sind wir über Brüssel und München dann wohlbehalten wieder zu Hause.

Nächstes Jahr wollen wir zu den Gorillas in die "Zentralafrikanische Republik" in den Dzanga Sangha Park. Mal sehen ob das klappt.