6. Etappe: Zentral-südliches Afrika (Frühjahr 2014)

Von Douala (Kamerun) über Gabun, die beiden Kongos und Angola nach Windhuk (Namibia)

12. 02. - 15. 03. 2014

Manfred Schroth

Olaf Lobenstein

Toyota HZJ 75

12. 02. 2014

Abflugflug nach Douala über Paris. Mit "unserem" Taxifahrer ins Seemannsheim.

13. 02. 2014

35°C, gefühlte 98% Luftfeuchtigkeit. Zu Leo, Auto richten. Zwei Räder sind platt. Gebrauchten Ersatzreifen gekauft.

14. 02. 2014

Auto richten, Bremsbeläge werden getauscht, Stoßdämpferbuchsen erneuert, Ölwechsel, Verpflegung einkaufen und eine KFZ-Versicherung für zwei Monate für Kamerun, Gabun und Rep. Kongo. 38 000CFA.

15. 02. 2014

Über Yaounde und Ebolowa sind wir 450km auf guter Straße bis ca. 75km vor die Grenze gefahren. Einen ruhigen Stellplatz auf Rasen in einer Cheferie mit großem Webervogelbaum gefunden, dort wird unter anderem auch Kakao angepflanzt.

16. 02. 2014

Grenze nach Gabun ohne Probleme, Carnet gestempelt ca. 700m hinter der Schranke, Pässe werden erst in Bitam bei der Einreise gestempelt.

Reifenplatzer hinten. Kurz vor Zomoko guter Übernachtungsplatz auf einer Lichtung unweit an der Straße. War wohl mal eine Straßenbaustellen Einrichtung. (N00°32.182 E11°27.932) Es ist hier im Urwald äußerst schwierig einen Platz zu finden, man kommt praktisch nicht von der Straße runter. Ungestörter Nachtplatz mit lautstarken Urwald-geräuschen, wie man sich das im zentralafrikanischen Urwald vorstellt.

Heute nur 300km geschafft, trotz guter Straßen und 8 Std. Fahrt mit Aus- und Einreiseprozedere.

17. 02. 2014

Unser Ziel ist Lambarene.

Am Morgen steigt Feuchtigkeit auf, gespenstische Beleuchtung durch den Nebel. Äquatorüberquerung an dem legendären Schild.

Super Straße mitten durch den Urwald (bis auf 15km Baustelle). Zweiter Reifenplatzer kurz vor Lambarene. Wir haben nun kein Ersatzrad mehr. In Lambarene gibt es nur kleinere Reifen zu kaufen. Also müssen wir am nächsten Tag nach Libreville fahren.

Lambarene – Albert-Schweitzer-Missionskrankenhaus mit Museum besichtigt. Die einstündige Führung durch das Originalkrankenhaus lässt Rückschlüsse auf die enorme Leistung von A.S. zu seiner Zeit zu. Wir hatten uns das „Urwald Hospital“ von der Lage her etwas anders vorgestellt. Ein Stellplatz für die Nacht im Hospital-Areal wurde nicht genehmigt, es gibt kein Essen, auch im Ort Lambarene nicht d.h. keinerlei Infrastruktur. Ob sich der Umweg lohnt – wir sind nicht der Meinung.

Auf der Fahrt Richtung Libreville schwierige Nachtplatzsuche.

18. 02. 2014

Morgens angenehme 20-23°C, trotz Feuchtigkeit, in Libreville mittags 35°C

Auf wechselnder Teerstraße mit Baustellen. Chaotischer Verkehr bei der Stadteinfahrt nach Libreville.

Wir haben uns von einem Taxifahrer zu Michelin führen lassen. (Michelin Libreville N00°22.538, E09°27.000). Toyota Gabun ist gleich nebenan. 5 Stück 235/85 BF Goodrich MT für 817 000 CFA (1260 €). Nachmittags zurück, Übernachtung fast auf dem Äquator (S 00°00.367) in einem Weg. Nachts das erste Mal Regen, obwohl wir in der Regenzeit sind.

19. 02. 2014

Tagsüber heiß bis 36,5°C, Fahrt über Bifoun und Ndjole nach Lope zum gleichnamigen Nationalpark.

Entlang des Ogooue Flusses bis zum Abzweig (Brücke) große Straßenbaustellen, aber tolle Ausblicke auf die Flusslandschaft. Bis Lope (Reise Know How Karte z.T. falsch, den Ort Lope gibt es gar nicht darauf, und die Piste verläuft auf der Karte südlich des Flusses Ogooue) ist die Piste gut, dann nochmal ca. 30km schlecht. Die Lope Park Lodge liegt sehr schön und sieht toll aus, aber sehr teuer. Unser Übernachtungsplatz war daher wieder die ehemalige Straßenbaustellen-Lichtung. Nachts zweimal Gewitter.

20. 02. 2014

Weiterfahrt Richtung Lasttourville. Im ersten Teil schöne Urwaldpiste, dann riesige über 100km lange Straßenbaustelle der Chinesen, aber gut zu befahren. Ab Abzweig der N6 nach Süden ist dann asphaltiert.

Wir wollen zu den Gorillas und freilebenden Mandrills im Lekedi Park (S 01°49.500, O13°01.00 auf keiner Karte eingezeichnet). Abzweig in Mouanda nach Süden. Meldung bei der Polizei, aber mit Individualtouristen wie wir sie sind kann hier keiner was anfangen, eine Park-Organisation gibt es hier eigentlich nicht.

Um 8.00 Uhr am nächsten Tag sollen wir vom Ranger abgeholt werden. Kosten 10 000CFA.

21. 02. 2014

Es stellt sich heraus, dass die 10 000CFA pro Person und pro Tierart gelten sollen, also 40 000CFA das sind über 60€.

Ok, wir fahren los zu den Gorillas. Diese leben in einem umzäunten großen Gehege und kommen sofort ans Flussufer als der Ranger, mit dem wir in einem Boot auf dem Fluss fahren, ruft. Nett sind die zwei jüngeren Gorillas, aber im Vergleich zu unserer Gorillatour in der Zentralafrikanischen Republik vor zwei Jahren ist das eher enttäuschend.

Die Mandrills können wir nicht besuchen, keiner weiß wo sie sind, da das Funkgerät des diese Mandrills begleitenden Rangers kaputt ist. Nun ja, irgendwie fehlt hier bisher jede Struktur, um Touristen anzulocken.

Also fahren wir weiter mit Ziel Lekoni. Vor Lekoni ist Immigration und Zoll – keinerlei Probleme. Dann Gendarmerie, meine Impfungen seien nicht mehr gültig, dürften nur max. 2 Jahre alt sein. Palaver ...

Irgendwie muss man die Straße nach Akou finden, dann gibt es nach ca. 6km hinter Lekoni sogar ein Schild, wie wir am nächsten Morgen feststellen können. Wir fahren jedoch irgendwo querfeldein bis wir am Canyon sind. Sehr schön und lohnenswert. Übernachtung auf einer buschigen Hochfläche, wir sind aus dem Urwaldgebiet raus.

22. 02. 2014

Oh Schreck, wir sehen aus wie Streuselkuchen, wir haben diese Biester weder gesehen noch gehört. Das juckt ab und zu höllisch, noch vier Tage lang. Ab jetzt wird abends das Moskitonetz gespannt und vorher das Auto ausgesprayt. Wir hatten bis jetzt, selbst im Urwald keine Mückenprobleme.

Bis 25km hinter Lekoni bis zur Grenze ist asphaltiert, dann rechtwinkliger Abzweig und 30km Piste (Straße im Bau). Dann Behörden ohne Zoll, der ist erst in Leketi (20km vor Okoyo, S01°35.000, O14°57.134) das mal wieder nicht in den RKH- Karten verzeichnet ist, genau so wenig, wie die frühere Piste. Offizieller Immigrationspreis 5000 CFA. Die CFA gelten auch hier im Kongo Brazzaville (Republik Kongo) noch.

Ab hier nagelneue Teerstraße, so dass wir die 120km von Lekoni bis Okoyo incl. Grenze in vier Stunden gefahren sind.

Übernachtungsplatz schwierig, da sehr bewohnt, aber auf einem Weg zum/im (lt. vorbeifahrenden Rangern) Lefinipark übernachten wir ca. 100km vor Brazzaville.

23. 02. 2014

Es ist bewölkt, aber nicht schwül

Obwohl es Sonntag ist, brauchen wir für die 100km über drei Stunden. Chaotischer Verkehr rein und raus aus der Stadt.

Hippocamp, Restaurant geschlossen, aber Stellplatz im Hof möglich. Mittags dann Regen, scheinbar der erste seit 6 Wochen. Mit dem Taxi fahren wir zum Fährableger über den Kongo nach Kinshasa in den Hafen – alles voller Pfützen in der Lehmpiste und Müllhaufen. Dann frühes Abendessen im Jachtclub auf der Terrasse über dem Kongo.

Toller Ausblick über den Kongo nach Kinshasa in der Abendstimmung am Fluss.

24. 02. 2014

Abfahrt Brazza 8.30Uhr, am Kongo entlang. Gute Straße bis Boko, dann wechselhafte Piste bis zur Grenze.

Um 11.00 Uhr bereits Ausreise hinter Boko, 2km vor der Grenze. (S04°.824, O14° 25.615). Die Pässe werden in Boko gestempelt, das Carnet wird einige Kilometer weiter an der kleinen Zollbude mit Unterschrift ohne Stempel ausgetragen. Einen Stempel gibt es nicht.

Dann üble Piste, bei Regen wahrscheinlich kaum fahrbar, weil schmieriger Lehm, z.T. steil bergauf bis zum „Demokratic Republic of the Kongo“ Grenzposten im nächsten Dorf (S04°52.700, O14° 22.507). Die Piste ist mit einer abgeschlossenen Schranke gesperrt. Zu Fuß zur Einreise, dann wird die Schranke aufgesperrt und es folgt eine intensive Fahrzeugkontrolle.

Ankunft in Luozi um 16.30 Uhr, dort nochmals Datenaufnahme bei der Polizei und Immigration, das Carnet wird beim Zoll im Ort gestempelt.
Standplatz in der Katholischen Mission im Ort, Pater Bruno spricht Deutsch.

25. 02. 2014

Regen, statt um 8.30 fährt die kleine Fähre mit 4 Autos für 20 US$ erst um 10.15 ab. Ist aber egal, da die Straßenschranke auf der anderen Seite des Kongos wegen Regens bis gegen 11.15 Uhr sowieso geschlossen ist.

Die Piste nach Kimpese ist auch bei Regen kein Problem. Abzweig in Songolo, da es wieder regnet nur noch Matsch in Richtung Luvo-Angola. Man will wohl nicht, dass hier jemand fährt trotz des starken Verkehrs, denn die Piste ist nach dem Regen in katastrophalem Zustand – riesige wassergefüllte Löcher in der Lehmpiste. Trotzdem finden wir einen annehmbaren Lagerplatz mitten auf einem Nebenweg einer Zufahrt zu einem Landwirtschaftsprojekt.

26. 02. 2014

Grenze ohne Probleme, nett ist, dass uns der Polizeichef Bilder auf seinem Tablett vom Besuch des Oktoberfestes mit seiner Frau zeigt – wir befinden uns im „schlimmen“ Kongo Kinshasa, früher Zaire, mitten im Busch. Angola hat andere Währung, also Geldtausch hier: 100 € = 10 300Kwanza.

Dann angolanischer Posten, problemlos und noch einfacher der Geldtausch an der dortigen Bank - 100€= 13 100Kwanza also wesentlich besser. Carnet wurde beim Zoll direkt an der Grenze gestempelt. Ab hier Asphalt, man muss diesen bis Namibia, wenn man nicht will, nicht mehr verlassen.

M´Banza Congo ist eine im Aufbruch befindliche Stadt, wir sind überhaupt überrascht, was sich hier in Angola tut. Viele chinesische Firmen, viele Autos, super Straßen.

27. 02. 2014

Wieder gutes Wetter, schöne Sahellandschaft mit vielen großen Baobabs. Es wiederholt sich hier die Landschaft von nördlich des Äquators, nur dass hier die Sonne mittags im Norden steht. Tanken ist in Angola billig 1l Diesel zwischen 0.30-0.35 €.

Luanda (offiziell ca. 3 Mio Einwohner) hat eine fantastische 4-spurige Umfahrungsautobahn ca. 40km lang. Überall Hochhäuser, neue Firmengebäude und neue Autos.

Toller Felsabbruch (ähnlich Canyon bei Lekoni) vor Barra do Cuanza direkt an der Straße. Was jedoch negativ auffällt, diese Sehenswürdigkeit wird von vielen als Müllhalde angesehen, dies ist etwas was uns in Angola immer wieder begegnet, Abfall wird einfach in die Landschaft geworfen.

Übernachtung bei Barra do Cuanza auf dem Gelände eines Strandrestaurant. Tolle Fischplatte, aber 50€ für zwei Personen ist auch nicht gerade billig direkt am Meer. Aber Angola ist teuer, z.B. kosten 4 Berliner an einer Tankstelle umgerechnet 4€, d.h. deutsche Preise. Selbst auf einem Markt kostet eine Ananas 6€ - das lassen wir dann.

28. 02. 2014

Wir fahren weiter Richtung Benguela über Sumbe und Lobito und sparen uns den 800km Abstecher nach Osten zu den Calandula Wasserfällen, was mit Besichtigungen fast 3 Tage dauern würde. Gestern sind wir trotz guter Straße in 6,5 Stunden nur 330km gefahren, heute in der gleichen Zeit 480km, es ist mir nicht klar, wie andere über 700km/Tag schaffen. Wir sind froh, dies nicht schaffen zu müssen, dank unserer Touristenvisa.

Toller Übernachtungsplatz auf einem Plateau über Baja Forta. Das Dorf ist wohl der Freizeitort für Benguela, ein Stellplatz am Meer wohl kaum zu bekommen.

01. 03. 2014

7.00 Uhr, Tau auf dem Auto - der kalte Benguela Strom lässt grüßen.

Richtung Namibe, dem Meer entlang. Die ersten 100km neuer Asphalt, dann durch ein Gebirge 100km auf steiniger Bergpiste, z.T. sieht es nach Baustelle aus. Den Mittag verbringen wir an einer wunderschönen Bucht nach 250km Fahrt bei Lucira (S14° 09.300/ O12°22.300). Das Wasser ist noch angenehm zum Baden.

Hier ist ein Eiablageplatz von Meeresschildkröten wir sehen allerdings nur die Fußspuren und die Eiablagemulden. Dafür bei Nacht unendlich viele Krabben, vor allem an einem toten Fisch.

02. 03. 2014

Bei Sao Nicolau (Bucht mit Leuchtturm) fahren wir weg vom Meer in eine Wüstenlandschaft – Sand und Geröll bis hin zur Fata Morgana, bis zum Abzweig nach Namibe/Lubango.

Ziemlich plötzlich fahren wir in 500m Höhe wieder durch begrünte Hügellandschaft. Viele Früchte werden angeboten am Fuß des“ Leba“ Pass. Von 700m geht es hoch auf 1700m, erstaunlicher Straßenbau. An einem großartigen Aussichtsplatz machen wir Mittagsrast. Die Straße steigt weiter an, in 1800-1900 m sind Apfelplantagen auf dieser bis 2080m ansteigenden Hochfläche. Toller Aussichtspunkt über Lubango, dann 300m abwärts.

Lubango ist keine „richtige“ afrikanische Großstadt wie wir sie kennengelernt haben. Kein Verkehrschaos, alles sauber und aufgeräumt. Außerhalb nach Süden viele Firmen, bis hin zum Straßenbaumaschinen Verkauf. Angola verblüfft immer wieder aufs Neue.

Wir sehen vor uns, dass sich ein richtiges Gewitter zusammenbraut aber bei Cahama verlassen wir trotzdem den Asphalt und biegen bei beginnendem sintflutartigem Regen in eine Piste nach Südwest. Da wir Zeit haben, möchten wir noch den abgelegenen Südwest Teil Angolas erkunden, um später die Grenze bei Ruacana zu queren.

10km weiter hört der Regen auf, und wir bauen unser Nachtquartier auf. Offensichtlich lagern wir direkt neben einem Dorf bzw. einer Mehrfamilienbehausung, es kommen Männer, welche uns willkommen heißen. Nachts regnet es wieder.

03. 03. 2014

Beim Aufstehen werden wir von Frauen mit „bom dia“ begrüßt. Kein Problem beim Fotografieren, alle sind sehr freundlich.

Auf z.T. holpriger Piste durch grünes Savannenland über Otchinjau (spitzer Winkel im Pistenverlauf) 150km bis kurz vor die Grenze. Obwohl Regenzeit ist, sind die Bäche alle trocken, der Mais ist klein und steht als einzelne Pflänzchen auf den Feldern, ich glaube, die bekommen hier alle Probleme dieses Jahr.

Auch abends haben wir wieder Besuch von Frauen, z.T. mit ihren Kindern, die haben keinerlei Berührungsängste beim Fotografieren, nachdem sie die Bilder auf dem Bildschirm gesehen haben.

Es ist ein völlig anderes Angola, wie wir es bisher gesehen haben, abseits der Hauptstraßen fühlt man sich um Jahrhunderte zurückversetzt. Krals und Holzhütten Siedlungen mit den unterschiedlichen Stämmen, traditionell gekleidet, oder auch mit weniger, ursprüngliches Afrika.

04. 03. 2014

Uhren 1 Stunde vorstellen

Grenze Namibia bei den Ruacana Falls – man merkt, absoluter Nebenübergang, keinerlei Struktur. Geldwechsel beim angolanischen Zöllner in US$, Euro werden hier nicht gesucht.

Namibia – die wollen die Motornummer sehen, wir finden sie nicht. Der halb blinde Beamte braucht unendlich viel Zeit, um unsere von Hand ausgefüllten Zettel in seinen Computer zu übertragen. Carnet stempeln geht nur in Omahenene, d.h.40km hin und zurück, aber dort gibt es auch den Straßenbenutzungszettel für 220N$ (ca. 15€) nach der Mittagspause der Beamtin. Geldbeschaffung dann im Minimarkt in Ruacana per Visacard. Nur kleiner Betrag möglich, dann streikt der Automat. Es ist mit Abstand der aufwendigste Grenzübergang unserer bisherigen Reise.

Ruacanafälle sind nicht wegen Wassermangels. Dann 40km zur Ruacana River Lodge. Sehr schön, Abendessen auf der Terrasse über dem Fluss. Dieses Jahr hat es bisher sehr wenig geregnet, Bilder zeigen den Wasserstand von vor drei Jahren – das ganze Camp steht 50cm unter Wasser, d.h. der Wasserstand ist ca. 1,8 m höher gewesen.

05. 03. 2014

Wir wollen direkt am Kunene entlang die D370 zu den Epupa-Falls. Es sei sehr schwierig zu fahren, sagt man uns. Die vier Steigungen mit ca. 20%, großen Auswaschungen und großen Steinen haben es in sich. Manche vergleichen sie mit dem Van Zylst Pass. Lt. Angaben braucht man für die 95km zwischen 9 und 11 Stunden. Es sind insgesamt 7 Flussbetten zu queren und oft führt die Strecke direkt am Fluss entlang. Nach größeren Niederschlägen ist bereits an der ersten Querung (von Osten her) Schluss.

Bei uns sind die Wasser- Durchfahrten keine, es hat nicht geregnet obwohl ja Regenzeit ist. Insgesamt eine Traumstrecke mit fantastischer Landschaft und anspruchsvoller offroad Piste. Es ist warm, 40°C zeigt unser Thermometer um 14 Uhr.

Nach bereits 7 Stunden sind wir in Epupa, einem Dorf, das aus vielen Lodges besteht. Wir sind die einzigen Touristen, es ist völlig außerhalb der Saison. Die Epupa-Falls sind schön und lohnenswert, wenn man hier im Norden ist.

06. 03. 2014

Wir haben beschlossen, über den Van Zyl’s Pass ins Marienfluss Tal und die Hartmannberge und weiter über Orupembe, Puros, Sesfontain und Palmwag zu fahren. Das sind ca. 1000km ohne Tankstelle. Das bedeutet, dass wir tanken müssen, sowie uns Geld beschaffen, hier in Epupa gibt es nichts. Nachdem es auch in Okangwati keine Diesel gab, blieb nichts anderes übrig als die 175km nach Opuwo fahren und wieder 110km zurück nach Norden bis Okangwati. Unterwegs gibt es Himba Gräber anzusehen.

Wir steigen in Okangwati nicht auf der in den Karten verzeichneten Piste nach Otjitanda ein, sondern lassen uns auf eine im „Reise Know how“ beschriebenen Nebenpiste führen. Diese ist in der Praxis kaum nachvollziehbar, selbst die Einheimischen kennen sie nicht. So irren wir auf einzelnen Fahrspuren durch den Busch, offroad vom Feinsten. Namibia war nicht so intensiv geplant, daher hatten wir uns nicht genügend vorbereitet, bzw. keine brauchbaren Unterlagen dabei außer „Reise know how“ und das ist außerhalb der richtigen Straßen sehr zweifelhaft.

07. 03. 2014

Irgendwie sind wir bei leichtem Regen bei Okauwe auf den Hauptpfad/Piste gekommen, auch die schon ganz ordentlich „off road“. Immer wieder fahren wir durch Ansiedlungen, und werden vorrangig von den Frauen am Auto begrüßt. In Otjitanda macht Olaf beim Tanz einer Gruppe Himba mit, diesmal sind sogar Männer dabei. Dann der erste Abstieg, hat schon was.

Durch sehr gebirgiges auf und ab, z.T. hinter Kühen her kriechend, finden wir einen/den Übernachtungsplatz direkt am 300m Steilabfall zum Marienflusstal (17° 39.351/12°41.720) vor dem eigentlichen (?) Van Zyl’s Pass. Panoramaaussicht aus der ersten Reihe mit traumhaftem Sonnenuntergang.

08. 03. 2014

Der letzte Rest hat es wirklich in sich. Der Van Zylst Pass hat nun nochmals drei Steilabfahrten und lässt selbst bei erfahrenen Offroadern den Adrenalinpegel steigen. Ich schätze ca. 25-30% auf und ab und das jeweils über ca. 300m Länge. Bilder sagen mehr als Worte. Am Ende des Passes verewigen sich viele „Bezwinger“ auf Steinplatten, es ist nachvollziehbar.

Sog. Feenkreise im Marienflusstal. Diese entstehen durch Sandtermiten, welche die Wurzeln der Gräser abfressen. Sieht toll aus. Eine andere Version ist, dass das Gras selbst auf Grund der wenigen Regenfälle so wächst. Wir sehen unsere ersten Antilopen, und Strauße.

Wir beschließen, ins Hartmannstal zu wechseln, also nach Süden und dann wieder nach Norden. Durch wüstenhaftes Gelände fahren wir bis zum Ende der Piste, zwischendurch fahren wir direkt oberhalb des Kunene in den Dünen mit schönem Blick nach Angola. Es ist heiß, 40°C. Sehr schöne und abgelegene Gegend, wir sind allein. Wüstenfeeling ...

09. 03. 2014

Weiteres Gerumpel auf Wellblech über Orupembe nach Purros. (Nest ohne Infrastruktur). Auf der Suche nach Tieren, wir sehen die ersten Giraffen, fahren wir ca. 8km den Hoarusib flussabwärts – offroadig auf einer Spur, die plötzlich durchs Wasser führt.

Die Fahrt über Tokamas den Fluss Gomatum entlang ist recht mühsam auf Wellblech oder Stein. Sesfontein – die Campsites sind in katastrophalem Zustand, meist von Einheimischen geführt, die Betreiber der Lodge im alten „German Fort“ wollen uns nicht auf Ihrem Gelände stehen lassen, obwohl kein sonstiger Touri da ist. Das ganze Dorf macht einen gammeligen Eindruck. Also weiter ins Gelände.

Seit Opuwo sind wir nun 820km gefahren, es gibt keine Tankstelle, für wen auch, es sind uns bisher nur zwei LKW begegnet.

10. 03. 2014

Tanken nach weiteren 125km in Palmwag. Veterinärkontrolle - Olaf hat schnell unsere angebrochene Wurst aus dem Kühlschrank entfernt, also kein Problem. Vor Twylfontein abgebogen in das nördl. der Straße liegende Huab Tal. Dort haben wir eine große Elefantenherde begleitet.

Twylfontein – Felsgravuren, Verbrannter Berg – naja, ist ein „Muss“, wenn man hier ist. Wir sind natürlich vom Ennedi letztes Jahr verwöhnt. Super Campplatz bei der Mowani Mountain Lodge. Dort fantastischer Sonnenuntergang und großartiges Essen.

11. 03. 2014

Rückfahrt bis Windhuk (500km) auf guter verkehrsarmer Asphaltstraße. Kaffeetrinken beim deutschen Bäcker in Outio.

Gästefarm Elisenheim - die von deutschen Namibiern geführte Farm liegt 15km nördlich von Windhuk (siehe Internet). Hier soll das Auto bleiben. Wir haben nun 3 Tage Zeit das Auto zu richten, und Windhuk zu besuchen.

12.-13. 03. 2014

Auto richten, Windhuk ansehen, ausruhen.

Es waren wieder 7 500km, d.h. gesamt bis hierher 38 000km in insgesamt 6 Monaten Reisedauer.

14. 03. 2014

Andreas, der Besitzer der Farm, fährt mit uns an seinen Staudamm und seine Hütte oberhalb der Ranch. Tolles Offroad Gelände, aber auch die Aussicht ist toll. Abends werden wir zum immerhin 60km östlich gelegenen Flugplatz gebracht.

15. 03. 2014

Ankunft Frankfurt, zum Mittagessen sind wir nach 11 Stunden Flug zuhause.