10. Etappe: Sambia (Frühjahr 2018)

Sambia

26. 01. - 23. 02. 2018

Manfred Schroth

Olaf Lobenstein

Toyota HZJ 75

26. 01. 2018

Flug Frankfurt – Windhuk – Elisenheim. Abschied von Namibia.

27. - 28. 01. 2018

Auto richten - Abschmieren usw., Bremsen richten.

29. 01. 2018

Termin bei „Metallum“, um den Edelstahltank zu schweißen (von Elisenheim die erste Ausfahrt rechts unter Brücke durch).

Bei „Cymot“ Öle gekauft und Steaks beim dt. Metzger. Ölwechsel, Auto einrichten

30. 01. 2018

Tank schweißen, bei Superspar einkaufen, Straßengebühr zahlen und Abfahrt gegen 11 Uhr.

Vorbei an Straßenmärkten bis zur Übernachtung im „Mururami Camp“ zwischen Grootfontain und Rundu, vor „Fleischkontrolle“ (18°47`62/18°55`57)

31. 01. 2018

Durchfahrt bis „Sesheke“ in Sambia incl. beider Grenzen mit Geldwechsel bei freien Händlern - keine offizielle Möglichkeit. Pünktlich um 18.00Uhr haben wir den sambischen Grenzposten verlassen, der Grenzübergang wird um 18.00 Uhr geschlossen.

Übernachtung in Sesheke in „Brendas Best Baobab“ - gut. Schön angelegter parkartiger Garten direkt am Sambesi. Abends ein sehr heftiges Gewitter.

01. 02. 2018

Fahrt bis „Monze“ - Moonings Campsite, o.k. Tagsüber mehrmals Starkregen. Die ersten 130km von Sesheke nach Kasane sind furchtbar.

02. 02. 2018

Fahrt durch „Lusaka“ durch mit chaotischem Verkehr – 2,5 Std. Übernachtung im „Forest Inn“ vor „Mkushi“. Heute kein Regen.

03. 02. 2018

Fahrt an Straßenmärkten mit sehr gegensätzlichen Waren vorbei bis zu den „Kundalila Falls“ (13°09`26/30°42`10) Trotz umgerechnet 60.- Euro keinerlei Infrastruktur. Die Preise sind in den „nationalen Park Camps“ fast überall gleich hoch, werden aber entgegen der Angabe in Führern grundsätzlich in „Kwacha“ verlangt.

Dollar mitnehmen: besser zu tauschen als Euro, Kurs zu unserer Reisezeit 1 US$ = 10 Kwacha“

Nachmittags sind wir zum Fuß des Wasserfalls hinabgeklettert und haben dort an einer ungefährlichen Stelle gebadet.

04. 02. 2018

Am Abzweig zu den „Naslu Caves“ verlassen wir die Hauptstraße. In dem Felsüberhang finden wir ca. 17 000 Jahre alte (?) Zeichnungen und Ritzungen die wie Leitern aussehen. Muss man nicht unbedingt gesehen haben.

Wir nähern uns so ganz allmählich unserem Hauptziel, den „Bangweulu Sümpfen“.

Auf einer schlechten Piste reicht es uns heute bis zum „Waka Waka“ See. Es ist hier wohl sehr wenig Fahrzeug Verkehr, umgestürzte Bäume müssen durchs Gelände umfahren werden, z.T. Ist die Piste mit Gras zugewachsen. Wer fährt auch schon zu dieser Jahreszeit in die Sümpfe. Seltsame Tiere fahren mit.

Am Waka Waka See sind erstaunlicherweise keine Stechmücken. Dafür dann am Abend viele„Glockenfrösche“, wir nennen sie so, weil ihr quaken wie Glocken klingt.

05. 02. 2018

Blauer Himmel, Sonne – was wollen wir mehr. Man fährt durch ein endlos langes „Straßendorf“, überall Hütten mit kleiner Landwirtschaft drum herum zur Eigenversorgung. Tiefstes Afrika. Die Piste ist mal mehr oder weniger gut. Dann „Chiundaponde“ der letzte größere Ort mit wenigen Einkaufsmöglichkeiten wie zum Beispiel Wasserflaschen zu enormem Preis, aber auch der Wasservorrat wird ergänzt.

Wir werden überall freundlichst begrüßt, keinerlei Bettelei von den Kindern.

Durch „Muwele“ (11°58`58/30°22`34) hindurch, am unter Wasser stehenden „Nsobe Camp“ vorbei geht es auf den gerade mal Auto breiten Damm in Richtung „Chikuni“, mit der zentralen Anlaufstelle für die Schuhschnabel Suche und Sichtung.

Viele „Bangweulu Moorantilopen“ die nur hier in diesen Sümpfen vorkommen und viele,viele Vögel begleiten uns.

Dann ist Ende, der glitschige Damm mit einigen Querrillen ist hinter einer „Wendestelle“ unterbrochen.

Ein Angestellter aus Chikuni hat uns bereits entdeckt, er erlaubt uns hier zu übernachten. Olaf watet dann mit ihm die ca. 1km von uns bis zum Camp durch den Sumpf. Zurück kommen die Beiden dann mit einem Quad, es ist alles für morgen geregelt. Wir werden mit dem Kanu abgeholt.

Man wundert sich hier schon etwas über die Touris, die in der Regenzeit hierher kommen, denn die Wiesen stehen unter Wasser. Normale Besucherzeit ist in der Trockenzeit zwischen September und November. Da sind die Wiesen alle staubtrocken.

06. 02. 2018

Morgens fängt es an zu regnen. Ich denke an die glitschige Rückfahrt auf dem Damm. Aber die Schuhschnäbel rufen. Tatsächlich erscheinen zwei Mann im Einbaum gegen 8 Uhr bei strömendem Regen, um uns abzuholen.

Gegen 9 Uhr in einer Regenpause werden wir, eingepackt gegen den Regen, zur Rangerstation gestakt. Es regnet wieder richtig los, sodass wir dann endlich gegen 11 Uhr wirklich loskommen. Es bleibt dann den ganzen Tag schön, Olaf hat am Abend einen ordentlichen Sonnenbrand im Gesicht.

Es ist zuerst ein seltsames Gefühl ca. 10 cm über der Wasseroberfläche von rechts nach links und umgekehrt schaukelnd dahin zu gleiten. Wir sehen viele Reiher auf den Papyrusstauden sitzen, Enten und sonstige Wasservögel begleiten uns. Immer wieder geht es durch hohes Schilfgras mit Seerosen in verschiedenen Farben. Es gibt neben den exotischen Tieren aber auch viele Fliegen.

Dann nach über 3 Stunden entdeckt der Chef einen einzelnen Schuhschnabel. Wir sind begeistert, steigen aus dem Kanu - aber ganz leise, denn die Vögel sind sehr scheu.

Zitat aus „Tierlexikon.de“ und Wikipedia: Es gibt nur noch zwischen 6500 und 8000 Schuhschnäbel, die meisten im Südsudan. Sie sind tagaktive Einzelgänger, die in Sümpfen leben, bis zu 1.20m Länge und 1.15 m Höhe erreichen, sowie bis zu 6,5 kg wiegen können. Den Namen verdanken sie ihrem Schuhförmigen Schnabel der ca. 22 cm lang, 12 cm tief und 10cm breit ist. Der Schnabel ist in der Vogelwelt einmalig. Ernährung: Lungenfische, Frösche und sonstige Weichtiere.

Wir schleichen uns an, und haben ihn freistehend in einiger Entfernung vor uns. Irgendetwas stört ihn und er fliegt weg. Die Führer haben aber seinen Landeplatz mitbekommen und stochern und schieben uns dorthin. Wir sind sogar noch näher an ihm dran. Da der Einbaum schaukelt stehe ich auf den schwimmenden Pflanzeninseln, um zu fotografieren bis diese nach einiger Zeit nachgeben, ein tolles Gefühl.

Diese tolle Begegnung war ein wichtiges Teil unserer Reiseüberlegungen durch Sambia. Es war ein unvergessenes Erlebnis.

Auf dem Rückweg sehen wir noch fliehende Bangweulu- Antilopen und werden von freundlichen Frauen verabschiedet.

Am Abend verlassen wir den Damm, meine morgendlichen Bedenken werden fast wahr, das Auto steht plötzlich quer, und ein Rad in der Luft, aber Olaf meistert diese diffizile Situation. Übernachtung auf dem Grundstück eines Privatmannes in „Muwele“ - riesiger Circus, die vermutlich gesamte Kinderschar aus dem Dorf ist anwesend, einschließlich seinen eigenen 13 Kindern.

07. 02. 2018

Bis auf eine Stelle hinter „Waka Waka“ mit der Durchquerung eines kleinen Flüsschens keine weiteren Schwierigkeiten bis „Samfya“ am Lake Bangweulu. Dabei überqueren wir einen sumpfigen Teil auf einer von Chinesen erbauten 3 km langen Brücke. Erstaunlich sind die spitzigen Termitenbauten im Sumpf.

In Samfya übernachten wir im Camp Bereich des heruntergekommenen „Samfya Beach Hotel“. Immerhin wird uns einer der Bungalows aufgeschlossen, um zu duschen und zur WC Benutzung.

08. 02. 2018

Von „Samfya“ aus über „Mansa“ und die „Mumbuluma Falls“ an der Kongogrenze mit dem Grenzfluss „Luapula“ entlang, Richtung “Mbereshi“. An den „Ntuma Chushi Falls“ 20 km vor „Kawambwa“ übernachten wir. Die Wasserfälle sind schön, als Übernachtungscamp ist dieser Platz gut geeignet. Unterwegs an der Straße wird man kaum etwas zum Übernachten finden, auch hier wieder die ganzen 200km Strecke ein Dorf z.T. mit schön bemalten Häusern.

09. 02. 2018

„Kawambwa“ ist ein kleines Zentrum, es gibt alles was man so braucht. Das Gegenüber von „modischer“ Kleidung zu den Wühlbergen aus unseren Kleidercontainern ist hier zu bestaunen. Der ganze Markt ist so richtig afrikanisch.

Wir hatten Riesenspaß mit den Frauen auf dem Gemüsemarkt.

Dann auf Piste zum linken Flussufer zu den „Lumangwe Falls“ - gegenüber des Camps – beeindruckend.

Zurück zur Straße und Richtung Lumangwe Camp. Die Lumangwe Falls sind gigantisch, schließlich ist Regenzeit. Wir haben immer wieder das Glück, dass wir bei den Attraktionen tolles Licht haben.

10. 02. 2018

Die 70 km bis „Mporokosa“ sind tiefe Moderstrecke, an einem großen Lkw, der bis zu den Achsen im Schlamm steckt, kommen wir vorbei, einen Kleinen Lieferwagen ziehen wir raus, um vorbei zu kommen.

Ab Mporokosa gibt es dann 80 km Teer, bis zu einem Abzweig, der eine Abkürzung Richtung Tanganyka See ist. Die 70 km sind gut befahrbar.

In „Mbala“ am „Chila See“ gibt es ein Camp mit Häuschen, aber keine direkten Plätze für Camper-Autos oder Zelte. Wir können uns auf einen befestigten Weg stellen. Ein Vor- bzw. Nachteil ist, dass der Platz von drei freilaufenden scharfen Hunden bewacht wird, die bei jeder Bewegung reagieren.

11. 02. 2018

Am Morgen fahren wir die 850 Höhenmeter hinunter nach “Mpulunga“ am Tanganyka See. Es ist richtiges Tropenwetter, heiß und feucht.

Fischmarkt, anlanden der Fischerboote, Gerangel um die besten Fische. Richtig was los. Auch einen richtigen afrikanischen Kleidermarkt gibt es hier.

Dann zurück nach Mbala und weiter zu den „Kalambo Falls“ direkt an der Tanganyka Grenze. Nach 35 km schlechter Piste mit Blick auf den Tanganyka See erreichen wir das Camp (es gibt sogar eine lodge, aber wer soll auf dieser Piste dorthin kommen?) Der 211m hohe Kalambo Fall ist beeindruckend.

12. 02. 2018

Bei der Rückfahrt besuchen wir das ethnische Museum in Mbala. Überraschend gut gemacht. Zu sehen sind Funde von der Frühzeit (homo habilis, ca.2 Mio.Jahre alt) bis zu den neuzeitlichen Volksstämmen.

Dann die Suche nach der „Kongo Quelle“. Diese Quelle ist die am weitesten entfernte Quelle des (später so genannten) Kongo. Über den „Chambeshi“, durch die „Bangweulu Sümpfe“ wird der „Luapula“, der in den „Lake Mweru“ fliesst dann im Kongo zum „Kongo“.

Hinter „Kasama“ übernachten wir in einem Felslabyrinth, wo es auch eine minimale Anzahl von Felszeichnungen gibt.

13. 02. 2018

Start Richtung Osten, wir wissen aber nicht ob wir auf der geplanten Route später an der Malawi Grenze entlang nach Süden durchkommen zum „South Luangwa National Park“.
Es gibt in der Trockenzeit die Möglichkeit durch den „North Luangwa NP“ nach Osten zu fahren, aber in der Regenzeit keine Chance, es gibt keine Brücken über die vielen Flüsse.
Die einzige Variante die sicher wäre, ist bis Lusaka nach Süden und dann wieder nach NO. Es stehen hierbei 1550 km etwa 600 km gegenüber. Wir wollen es wagen.

Die ersten 135 km auf ausgezeichneter Asphalt Straße, dann aprupte Notbremsung, die Straße hört ohne Vorwarnung einfach am Sumpfgürtel des hier bereits breiten Chambeshi einfach auf. Mit einem Ponton überqueren wir dann den Fluss.

Die nächsten 70 km sind ausgewaschene Piste bis „Isoka“.

Dann wieder weiter auf Asphalt bis „Kampumpu“. Kurz nach dem Abzweig nach Süden durchfahren wir die kleine Stadt (nicht nur eine Hüttenansammlung) „Chifungwe“ mit großer chinesischer Ansiedlung und Lagerplatz. Auf einer privaten Tabakplantage übernachten wir.

14. 02. 2018

Bis „Muyombe“ d.h. Bis zum Grenzposten brauchbare Piste. Dann ging´s los – riesige Seen, total zerfahrener Matsch, schräge Passagen und das 110 km lang. Um den Reiz noch etwas zu erhöhen, kamen auf den letzten 50 km (entlang des malawischen „Vwaza Parks“) Tsetse Fliegen in Hundertschaften dazu. Das bedeutet bei 30 Grad und entsprechender Luftfeuchtigkeit die Fenster für drei Stunden geschlossen zu halten. Dann endlich die Kreuzung nach „Chama“ und somit Ende dieser übelsten aller üblen Pisten. Es gibt leider keine Bilder, da wir beide nur auf die Pistenverhältnisse geschaut haben, aussteigen war wegen der Tsetse´s nicht ratsam.

Ob die in der Trockenzeit viel besser ist, bezweifeln wir. Aber wir haben 1000 km Umweg gespart. 20 km weiter übernachten wir in einer Kiesgrube neben der Piste. Wir haben für heute genug, obwohl es nur ca. 150 km waren.

15. 02. 2018

Fahrt über „Lundazi“ und der Begegnung eines Trauerzuges mit vielen vielen Menschen.

Über „Chipata“ geht es nach „Mfuwe“ dem Eingang zum „South Luangwa NP“.

Kein Problem dort im „Wildlife Camp“ den besten Stellplatz zu bekommen, wir sind allein dort, außer einer Engländerin in einem der Bungalows, die Vögel fotografiert. Man wird abends zum Essen mit einem Auto abgeholt, es sei wegen Löwen usw. zu gefährlich durch den Campplatz oder am Luangwa entlang zu laufen.

16. 02. 2018

Eintrittspreis in den Park: 2 Personen und ein Auto 75 US-Dollar am Tag.

Wir sind über 130 km im landschaftlich sehr schönen Park rumgefahren, haben viele Tiere gesehen, aber weder Löwen noch Leoparden oder Wildhunde und Schakale. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen einen Führer mit Auto zu nehmen, die Führer wissen vermutlich wo die dort lebenden Wildtiere sind. Wir haben später erfahren, dass es trotz Regenzeit und hohem Gras im Januar möglich war all diese Tiere zu sehen.

Wir erleben einen tollen Sonnenuntergang mit einem „Fast-Crash“ mit einem Elefanten und haben abends noch eine Herde Antilopen mitten im Camp.

17. 02. 2018

Rumgammeln, rund um das Camp die Umgebung erforscht, Pavianherde und eine Elefantenkuh mit Jungem gesehen.

18. 02. 2018

Grenze Sambia-Malawi etwas über 1 Stunde ohne Probleme. Um „Lilongwe“ haben wir uns ein paarmal verfahren, es gibt hier noch nicht mal Richtungshinweise, sodass man nicht weiß, wo man gerade ist. Endlich den Abzweig nach „Salima-Senga Bay“ gefunden.

Bei letztem Licht kommen wir am Campplatz beim „Livingstonia Hotel“ am Malawisee an.

19. 02. 2018

Erholung - ich bade im warmen See. Das Wetter ist sehr schön und warm - 12.30 Uhr im Schatten 34 Grad.

20. 02. 2018

Rückfahrt nach Lilongwe. Autowaschen bei Kwik-Fit (13 58´400/33 45`300), auch Reifen Batterie und Ölwechsel möglich. Dann in die Innenstadt (an der Straße viele Versicherungen) Old town – Afrika pur incl. Markt, Slums am Fluss mit Müllhalden, Große Moschee.

Hauptstraße etwas weiter dann kleine Werkstätten – schweißen an der Dachzelt Halterung.

Nach Norden am Flugplatz vorbei ca. 30 km bis „Vasbyt Ranch/Lodge“. Wird geführt von einem Südafrikaner und seiner Frau aus Stuttgart. Fantastischer Garten mit sehr vielen uns unbekannten blühenden Pflanzen. Dazu 6 Hunde.

21. 02. 2018

Auto richten und sauber machen zum Unterstellen für 11 Monate.

22. 02. 2018

Garten bestaunen, erholen.

Dieses Jahr 5350 km Fahrstrecke und somit 63 600 km Gesamtstrecke.

23. 02. 2018

11 Uhr Abflug mit Äthiopian Airlines.